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Exportschlager Wind - gemeinsam profitieren
Schon gewusst?
Windkraft und Artenschutz
Wir haben zwei globale Herausforderungen, denen sich die Menschheit stellen muss: dem Erhalt der Biodiversität und dem Kampf gegen den Klimawandel.

Erhalt der Biodiversität

Das Artensterben geschieht vor allem im Verborgenen. Früher musste man bei langen Autofahrten dauernd anhalten, um die zermatschten Insekten von der Windschutzscheibe zu kratzen, damit man wieder was sehen konnte – die Zeiten sind vorbei. Es gibt nicht mehr viele Insekten.
Mir hat ein Gutachter mal gesagt, dass sie keine Schmetterlingskartierungen mehr durchführen, weil man ewig suchen müsste, bis man welche findet. Kritiker sagen oft: es hat schon früher Artensterben gegeben und die Evolution sorgt dafür, dass Arten sterben und neue dazukommen. Das stimmt, aber es gibt einen Unterschied zwischen evolutionären Prozessen und dem Artensterben, das wir jetzt erleben: die Geschwindigkeit!
Wollen wir enden wir die Dinosaurier?
Unser Umgang mit der Natur zerstört in kürzester Zeit Ökosysteme und die Artenvielfalt, ohne dass neue Arten hinzukommen können. Wir können es vergleichen mit einem Kartenhaus, bei dem jede Karte eine Art darstellt. Wenn wir immer mehr Karten rausziehen, dann bricht das Kartenhaus irgendwann zusammen. Die Folgen sind nicht umkehrbar. Wir können das Kartenhaus nicht einfach wieder aufbauen – eine ausgestorbene Art ist weg und viele dieser Arten kennen wir noch nicht mal.
Was heißt das für uns? Wir Menschen haben uns in einer bestimmten Biosphäre entwickelt und diese müssen wir unserer selbst willen erhalten. Wir sind nie mit den Dinosauriern in ihrer Umwelt um die Wette gelaufen, deren Ende auch durch ein Artensterben gekennzeichnet war. Wollen wir enden wie die Dinosaurier? Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt.
Windkraft und Artenschutz
Wir erleben gerade weltweit den Klimawandel und dessen katastrophalen Folgen und der Klimawandel bedroht auch die Artenvielfalt. Was tun wir jetzt dagegen? Wir müssen die erneuerbaren Energien ausbauen. Ein wichtiger Player ist die Windkraft.
Aber wir haben hier auch einen Konflikt mit dem Artenschutz, denn Vögel und Fledermäuse kollidieren mit Windkraftanlagen. Nun gibt es Stimmen, die fordern, dass in Windvorranggebieten der Artenschutz hintenangestellt sein muss, um die Energiewende nicht zu gefährden. Aber diese Forderung kann nicht funktionieren. Jeder andere Wirtschaftssektor (Landwirtschaft, Verkehr, etc.), der die Artenvielfalt negativ beeinflusst, würde natürlich dieselbe Forderung aufstellen, dass Artenschutz vor allem anderswo stattfinden soll.
Probleme lösen, nicht räumlich verschieben
Dann hätten wir ein paar Schutzgebiete zur Erhaltung der Biodiversität (z.B. Natura 2000) und wir sehen bereits jetzt an der Lage der Natur in Deutschland, dass das nicht ausreicht. Folglich heißt das: wir müssen die Probleme lösen und nicht räumlich verschieben. Wir müssen uns so anpassen, dass wir mit unserer Lebensweise und unserer Wirtschaft die Artenvielfalt und das Klima nicht mehr negativ beeinflussen.
- Dr. Sarah Fretzer

Dr. Sarah Fretzer
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